Bedürfnisorientierte Therapie nach Stavemann mit Kindern und Jugendlichen

Die bedürfnisorientierte Therapie nach Stavemann ist ein Ansatz innerhalb der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT), der speziell für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen entwickelt wurde. Sie legt besonderen Wert auf die Identifizierung und Erfüllung grundlegender psychologischer Bedürfnisse, um psychische Probleme zu verstehen und zu behandeln.

Grundlagen der bedürfnisorientierten Therapie

  • Fünf Grundbedürfnisse:
    Stavemann identifiziert fünf zentrale psychologische Bedürfnisse:
    • Bindung: Das Bedürfnis nach sicheren und liebevollen Beziehungen.
    • Orientierung und Kontrolle: Das Bedürfnis nach Vorhersehbarkeit und Einfluss auf die eigene Umgebung.
    • Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz: Das Bedürfnis nach Anerkennung und einem positiven Selbstbild.
    • Lustgewinn und Unlustvermeidung: Das Streben nach angenehmen Erfahrungen und der Vermeidung von unangenehmen.
    • Konsistenz: Das Bedürfnis nach Übereinstimmung zwischen Denken, Fühlen und Handeln.
  • Unerfüllte Bedürfnisse als Ursache psychischer Probleme:
    Psychische Probleme entstehen oft, wenn diese Grundbedürfnisse nicht ausreichend erfüllt werden oder wenn dysfunktionale Strategien zur Bedürfnisbefriedigung entwickelt wurden.
  • Stärkung der Bedürfnisbefriedigung:
    Die Therapie zielt darauf ab, Kindern und Jugendlichen zu helfen, ihre Bedürfnisse zu erkennen, auszudrücken und auf gesunde Weise zu befriedigen.

Methoden der bedürfnisorientierten Therapie

  • Bedürfnisanalyse:
    Gemeinsam mit dem Therapeuten erkunden Kinder und Jugendliche ihre Bedürfnisse und die Strategien, die sie zur Bedürfnisbefriedigung einsetzen.
  • Entwicklung neuer Strategien:
    Dysfunktionale Strategien werden erkannt und durch neue, adaptive Strategien ersetzt, die zu einer besseren Bedürfnisbefriedigung führen.
  • Stärkung der Selbstwirksamkeit:
    Kinder und Jugendliche lernen, ihre Bedürfnisse selbstbestimmt zu erfüllen und ihre Fähigkeiten zur Problemlösung zu verbessern.
  • Elternarbeit:
    Die Einbeziehung der Eltern ist oft wichtig, um das soziale Umfeld des Kindes zu unterstützen und die Therapieerfolge zu festigen.