Schematherapie mit Kindern und Jugendlichen

Die Schematherapie ist eine integrative Therapieform, die Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie, der Bindungstheorie und der Gestalttherapie vereint. Ursprünglich für die Behandlung von Erwachsenen entwickelt, gewinnt sie zunehmend an Bedeutung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Grundlagen der Schematherapie

  • Schemata:
    Schemata sind tief verwurzelte, früh entstandene Muster aus Erinnerungen, Emotionen, Gedanken und Körperempfindungen, die das Erleben und Verhalten eines Menschen prägen.
  • Unerfüllte Grundbedürfnisse:
    Schemata entstehen oft in der Kindheit durch die Nicht-Erfüllung grundlegender emotionaler Bedürfnisse wie sichere Bindung, Autonomie, Grenzen, Selbstwertgefühl und Spontaneität.
  • Bewältigungsmodi:
    Um mit schwierigen Gefühlen und Situationen umzugehen, entwickeln Menschen Bewältigungsmodi, die oft dysfunktional sind und zu Problemen führen können.

Schematherapie bei Kindern und Jugendlichen

Die Schematherapie hilft Kindern und Jugendlichen, ihre Schemata und Bewältigungsmodi zu erkennen und zu verändern. Dabei werden folgende Ziele verfolgt:

  • Bewusstmachung:
    Kinder und Jugendliche lernen, ihre Schemata und Bewältigungsmodi zu identifizieren und deren Auswirkungen auf ihr Leben zu verstehen.
  • Bedürfnisbefriedigung:
    Der Therapeut hilft, die unerfüllten Grundbedürfnisse zu erkennen und neue, gesunde Wege zu finden, diese zu befriedigen.
  • Entwicklung gesunder Bewältigungsstrategien:
    Dysfunktionale Bewältigungsmodi werden durch adaptive Strategien ersetzt, um besser mit schwierigen Situationen und Gefühlen umgehen zu können.
  • Stärkung des gesunden Erwachsenen-Modus:
    Der Therapeut unterstützt die Entwicklung eines inneren „gesunden Erwachsenen“, der in der Lage ist, sich selbst zu beruhigen, Bedürfnisse zu erkennen und gesunde Entscheidungen zu treffen.

Methoden der Schematherapie mit Kindern und Jugendlichen

  • Spielerische und kreative Techniken:
    Die Schematherapie nutzt altersgerechte Methoden wie Spiele, Rollenspiele, Zeichnen und Geschichten, um Kinder und Jugendliche für die Therapie zu gewinnen und ihnen den Zugang zu ihren Gefühlen und Schemata zu erleichtern.
  • Imaginationsübungen:
    Durch Imaginationsübungen können Kinder und Jugendliche ihre Schemata und Bewältigungsmodi besser verstehen und neue, positive Erfahrungen machen.
  • Beziehungsarbeit:
    Die therapeutische Beziehung spielt eine zentrale Rolle. Der Therapeut bietet eine sichere und unterstützende Umgebung, in der das Kind oder der Jugendliche neue Beziehungserfahrungen machen und gesunde Bindungsmuster entwickeln kann.
  • Elternarbeit:
    Die Einbeziehung der Eltern ist oft wichtig, um das soziale Umfeld des Kindes zu verändern und die Therapieerfolge zu unterstützen.